Montag, 8. Januar 2024

 RIP Kohlenkirche

Sie steht gleich für zweierlei: für den Höhepunkt des Schaumburger Bergbaus und für den schlampigen Umgang Schaumburgs und auch Niedersachsens mit dem industriellen Erbe. Ich meine die sogenannte Kohlenkirche in Stadthagen, besonders prägnantes Gebäude des Anfang des 20. Jahrhunderts erbauten Georgschachtes, eine damals hochmoderne Schachtanlage. Das Besondere der Kohlenkirche war die Kombination von repräsentativer Front mit den Büros der Verwaltung sowie der kirchenartigen Waschkaue im hinteren Teil. Wer vor 30 Jahren aus dem Ruhrgebiet kommend diese Anlage (zu der damals noch weitere Gebäude gehörten) besucht hat, konnte sich nur wundern. Auf der einen Seite die prachtvolle als Museum dienende Anlage auf Zollern II/IV in Dortmund, auf der anderen die nicht weniger eindrucksvollen, aber schon damals dem Verfall preisgegebenen Gebäude des Georgschachtes. Gewiß, der Vergleich hinkt, denn auch im Ruhrgebiet wurden eben die meisten alten Anlagen abgebaut und es haben nur wenige überlebt. Andererseits steht der Georgschacht (wie auch die Ilseder Hütte) für eine erfolgreiche regionale Industrialisierung im heutigen Niedersachsen. 

Schaumburger Geschichte ohne den Bergbau hätte anders ausgesehen, aber offenkundig hatten die politisch Verantwortlichen in diesem Kreis nie ein Gespür für historische Verantwortung. Man sah zu, ließ zu und rührte sich nicht. Alle Versuche der 1980er Jahre, daran etwas zu ändern (insbesondere von Georg Römhild) prallten an manchmal demonstrativ zur Schau gestellten Ignoranz ab. 

Dass jetzt die Kohlenkirche abgerissen wird, ist nur folgerichtig. Zwar hatte die Schaumburger Landschaft noch versucht, neue Konzepte zu entwickeln, aber nach der Vorgeschichte war nicht zu erwarten, dass daraus etwas werden würde. 


Dienstag, 21. November 2023

1848 in Schaumburg-Lippe

Einige Anmerkungen

Die 1848er Revolution in Schaumburg-Lippe hat keinen guten Ruf.(1) Sie sei “vertagt” worden, heißt es in einer neueren Darstellung.(2) Aber stimmt das eigentlich? Gewiß, wichtige Forderungen des März 1848, wie die nach einer Verfassung und eine Zivilliste wurden nicht erfüllt, im Oktober 1849 traten die liberalen Regierungsmitglieder zurück, im Januar 1850 wurde der noch tagende ständische Ausschuss von der Regierung stillgelegt. Aber betrachten wir die Dinge von einer anderen Seite: 

Zum einen: Die Entscheidungen über das Gelingen der Revolution wurden woanders getroffen, nicht in Hannover, Kassel, München oder Frankfurt/M, sondern in Berlin und in Wien. Als sich dort die Reaktion im Laufe des Jahres 1849 durchsetzte, gab es andernorts keine Chance auf demokratische Entwicklungen. Erst recht in Bückeburg.

Dann muss man die Rahmenbedingungen eines Kleinstaates betrachten, der kein großes, differenziertes und selbstbewußtes Bürgertum hatte, keine eigene Presse (1848/49 musste man das in Rinteln erscheinende Wochenblatt lesen, um über schaumburg-lippische Vorgänge informiert zu sein). Die Rahmenbedingungen konnte kaum ungünstiger sein. 

Berücksichtigt man diese beiden Aspekte, so stellt man erstaunt fest, dass das, was hier diskutiert und teilweise umgesetzt wurde, durchaus beachtlich war.

Am 12. März 1848 wurde gefordert:

  • Allgemein: Preßfreiheit, Versammlungsrecht, Reform Gerichtswesen, volkstümliches Parlament beim Deutschen Bund, allgemeines Deutsches Gesetzbuch

  • Für Schaumburg-Lippe

    • Öffentlichkeit der ständischen Versammlungen, Publikation Landtagsprotokolle

    • Dreijährige Wahlen, Erweiterung aktives und passives Wahlrecht

    • Nur ein Vertreter der Ritterschaft, 

    • Erweiterte Rechte der Ständeversammlung

    • Befreiung des Bauernstandes von allen Beschränkungen, Aufhebung des Heimfallsrechts, Dienstablösungsgesetz

    • Landeskasse

    • Vereidigung der Beamten auf die Verfassung (!)

    • Gleiche Steuerpflicht für alle

    • eine Gemeindeordnung (3)

Einige der Forderungen wurden vom Landesherrn schon wenige Tage später erfüllt:

Das Heimfallsrecht wurde aufgehoben, gleichfalls die Zensur und die Versammlungsfreiheit wurde ermöglicht. Zudem erschien eine Verordnung über die “Weiterbildung des ständischen Instituts”. Es sah erweiterte Rechte der Landstände vor, eine direkte Wahl der Abgeordneten (statt bisher eine indirekte), die dann auch nicht lebenslänglich, sondern für drei Jahre gewählt werden sollten. Jeder Bürger und Hofbesitzer über 25 Jahre durfte nun wählen. Die Ritterschaft war nur noch mit einem statt fünf Vertretern im Landtag, die beiden Städte mit insgesamt vier, die Flecken mit zwei, die Ämter hatten dagegen 13 Vertreter, womit das flache Land das Übergewicht hatte. Gewählt werden konnte jeder Wahlberechtigte des ganzen Landes, so daß auch in den Ämtern bürgerliche Kandidaten gewählt werden konnten.

Im April wurde ein neuer Landtag nach der neuen Verordnung gewählt, die Wahlbeteiligung erreichte in den beiden kleinen Ämtern Hagenburg und Arensburg immerhin 70 %. Im Juli trat dieser Landtag zusammen und beriet eine Reihe von Gesetzen, allerdings unter Verzicht auf eine neue Verfassung. Hier begann das eigentliche Dilemma, denn die von diesem Landtag, der im November und Dezember 1848 noch einmal zusammentrat, realisierten Gesetze blieben weit hinter den Erwartungen vom März zurück. Nicht nur die Verfassung blieb eine unerfüllte Hoffnung, sondern auch die Zivilliste und selbst das dringend notwendige Ablösungsgesetz für die Dienste wurde nicht realisiert.

Realisiert wurden u.a. folgende Gesetze:

1.8.1848 Heranziehung des bisher befreiten Grundbesitzes zur Kontribution,

29.8.1848 unentgeltliche Aufhebung der Jagddienste, 

5.12.1848 Unabhängigkeit der politischen Rechte vom religiösen Bekenntnis (erst jetzt waren die jüdischen Mitbürger den christlichen gleichgestellt),

6.12.1848 ein neues Wahlgesetz,

8.12.1848 Aufhebung des Äußerungsverfahrens, 

2.1.1849 Verantwortlichkeit der Regierungsmitglieder, 

23.1.1849 Gesetz über die Schulzucht, 

31.1.1849 Aufhebung des Tabaksgeldes.

Derweil organisierte sich im Land eine neue Öffentlichkeit in Form von Volksversammlungen, aus denen u.a. ein Volksverein hervorging. Dessen Programm bestand aus drei Punkten:

1. „Aufrichtige Hingebung an das Werk der Einigung und Kräftigung Deutschlands, möglichste Unterstützung der Wirksamkeit der National-Versammlung, willige Anerkennung ihrer Beschlüsse, Anstreben und Festhalten der demokratisch-konstitutionellen Monarchie für den deutschen Gesamtstaat sowohl wie für die Einzelstaaten (…)“

2. „Für die besonderen Verhältnisse des hiesigen Landes kommt noch hinzu die für eine gedeihliche Staatswirthschaft unerläßliche genaue Sonderung des Staatsvermögens von dem Vermögen des Fürstlichen Hauses (…)“

3. „Der Zweck des Volksvereins ist, durch Besprechung und Belehrung über die all-gemeinen deutschen und die besonderen Angelegenheiten unseres Fürstentums, nötigenfalls durch Eingaben (…) dahin zu wirken, daß jeder Zeit dem Gesetze von allen Seiten die höchste Achtung werde.“

1849 erlahmte die Reformtätigkeit in Schaumburg-Lippe. Zwar fand Anfang März die Neuwahl eines neuen Landtags statt, aber dieser trat erst im September zusammen. Schon einen Monat später traten die liberalen Regierungsmitglieder Bömers, König und Capaun-Karolowa zurück. Zwar gab es im Winter noch einmal den Versuch, eine Verfassung zu initiieren, aber dieser blieb in der Gegenrevolution regelrecht stecken. Anfang 1850 musste der landständische Ausschuss seine Arbeit beenden. 

Hier gibt es allerdings auch zu bedenken, dass in den Metropolen Berlin und Wien schon längst die Revolution gescheitert war. Da war Schaumburg-Lippe eher ein “Nachzügler”. Gravierender aber war, dass bis zur Gründung des Norddeutschen Bundes nach 1850 hier kein Landtag mehr zusammentrat. 1850 begann in Schaumburg-Lippe eine eisige Zeit der Reaktion. Als 1868 ein neuer Landtag gewählt wurde, hatte dieser nichts mehr mit dem Landtag von 1848 zu tun. Er war rein ständisch organisiert. 

Das Fürstenhaus, das 1848 kurz vor der Einführung der Zivilliste gestanden hatte (und damit vor einem Offenbarungseid) zeigte jetzt deutlich, wer in Schaumburg-Lippe politisch das Sagen hatte. Aber das ist eine andere Geschichte.

Literatur

Zitierte Literatur

(1) Bethmann, Anke: Revolutionsrezeption und -gestaltung in Schaumburg : politische Öffentlichkeit als Indikator des Demokratisierungsprozesses ; 1789 und 1848: Das Bürgertum betritt die politische Bühne, in: Höing, Hubert (Hg.): Vom Ständestaat zur freiheitlich-demokratischen Republik, 1995, S. 79–105.

(2) Rügge, Nicolas: 1848: die vertagte Revolution in Schaumburg, in: Brüdermann, Stefan (Hg.): Entscheidungsjahre in Schaumburg, Göttingen 2020, S. 37–61.


(3) Lathwesen, Heinrich: Der Schaumburg-Lippische Landtag und seine Abgeordneten, Bückeburg 1974.


Weitere Titel:


Meyer, Stefan: Georg Wilhelm Fürst zu Schaumburg-Lippe (1784 - 1860): absolutistischer Monarch und Großunternehmer an der Schwelle zum Industriezeitalter, Bd. 65, Bielefeld 2007 (Schaumburger Studien).

Poschmann, Brigitte: Politische Strömungen in Schaumburg-Lippe von der 48er Revolution bis zum Ende der Monarchie, in: Niedersächsisches Jahrbuch für Landesgeschichte 52, 1981, S. 107–138.

Schneider, Karl Heinz: Die landwirtschaftlichen Verhältnisse und die Agrarreformen in Schaumburg-Lippe im 18. und 19. Jahrhundert, Bd. 44, Rinteln 1983 (Schaumburger Studien).




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Freitag, 20. Oktober 2023

Die Orte der Seeprovinz




Bei dem folgenden Text handelt es sich um meine Vorlage für einen Vortrag, den ich vor zwei Jahren in Steinhude gehalten habe.

Die Orte der „Seeprovinz“

„Steinhude und Hagenburg sind die beiden einzigen Flecken unseres Landes und die beiden wichtigsten Orte im nördlichen Teile desselben. Dieses Gebiet (...) in der Niederung des Steinhuder Meeres wird im Volksmund gewöhnlich die Seeprovinz genannt. Der Boden ist hier sehr verschieden; man findet Lehm-, Ton-, Sand- und Moorboden, aber üppige Wiesen. An Waldungen sind zu nennen der Forstbezirk Berghoff auf dem Rehburger Höhenzuge, die Schier bei Hagenburg, das Hoheholz bei Steinhude und der Föhrenkamp bei Großenheidorn. (…) Die wichtigsten Erwerbsquellen der Bewohner sind Ackerwirtschaft, Viehzucht, Weberei (Kunstweberei), Fischerei und Handel. Von den übrigen Bewohnern unseres Landes unterscheiden sich die Seeprovinzler durch Kleidung und Sprache. Sie tragen keine Nationaltracht, sondern einfache bürgerliche Kleidung (bei den Frauen in Wölpinghausen finden sich noch vereinzelt eigenartig gestrickte Mützen). Statt des landesüblichen Maike heißt es hier Dirn, statt mi und di aber meck und deck. (…) Die Frauen haben vielfach strohgelbes Haar. Sie müssen gewöhnlich tüchtig mitarbeiten. Durch das übliche Kiepentragen bildet sich bei ihnen nicht selten eine schlechte Körperhaltung aus. An männlichen Vornamen sind gebräuchlich: Dietrich, Konrad, August, Heinrich, Wilhelm, an weiblichen Doris (Dora), Sophie, Marie, Minna, Emma.“
So lautet die knappe Beschreibung der Seeprovinz in Wilhelm Wiegmanns „Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe“ von 1912.
Auf der Suche nach dem Begriff „Seeprovinz“ bin ich hier fündig geworden, danach gibt es ihn noch öfter, aber seltener, als man zunächst annehmen sollte. Was gehört also zur Seeprovinz? Folgt man Wiegmanns Beschreibung von Westen nach Osten, dann waren das Wölpinghausen, Hagenburg, Altenhagen, Steinhude und Großenheidorn. Rein logisch müssten dazu auch Bergkirchen, Wiedenbrügge, Schmalenbruch und Windhorn gehören, aber diese werden nicht erwähnt. Was war aber nun das Besondere dieser „Seeprovinz“, also der Schaumburg-lippischen Orte südlich des Steinhuder Meeres? Und was war das Verbindende - bei allen Unterschieden. Nun, ich bin ja selbst in der Seeprovinz aufgewachsen und mir fällt da sofort etwas ein, aber dazu komme ich später - ein wenig Spannung muss ja sein.

Die Orte der Seeprovinz

STEINHUDE
GROSSENHEIDORN
HAGENBURG UND ALTENHAGEN
WIEDENBRÜGGE, BERGKIRCHEN UND WÖLPINGHAUSEN

Die vier Landschaften

Der Begriff der Landschaft:

„In den historischen Wissenschaften dient „Landschaft“ meist als Ordnungsbegriff, als Kennzeichen eines Raumes, der selbst wiederum durch signifikante Eigenheiten bestimmt ist – oder jeweils aus unterschiedlicher Perspektive zu bestimmen ist: durch Sprache, Institutionen, regional mehr oder minder kohärente Phänomene – Sprachlandschaft, Klosterlandschaft, Kunstlandschaft.“
(Franz J. Felten, u.a. (Hg.), Landschaft(en): Begriffe - Formen - Implikationen (Geschichtliche Landeskunde 68), Stuttgart 2012, S. 2)

DIE PROTOINDUSTRIELLE LANDSCHAFT

Dies war nur ein kurzer Überblick, aber er zeigt, wie unterschiedlich diese Orte waren - und immer noch sind. Da ist Steinhude, der wohl älteste Ort der genannten, ein besonderer Flecken dank seiner Lage am Meer und der damit verbundenen Privilegien. Dann die Bauerndörfer, ebenfalls alle ein wenig verschieden, aber doch mit einer bis im 19. Jahrhundert bestehenden Dominanz der bäuerlichen Bevölkerung, schließlich Hagenburg, Sitz des Amtes und Burgort - der zentrale Ort der „Seeprovinz“ bzw. des Amtes Hagenburg. Wo ist da das Gemeinsame, Verbindende?

Nähern wir uns der Antwort auf diese Frage auf eine vielleicht überraschende Weise. 1951 hatten die Gemeinden des Amtes Hagenburg (und ja, ich weiß, dazu gehören auch noch weitere Orte) einen Einheitswert des Landes von 1747 DM/ha, das war im gesamtschaumburglippischen Kontext der niedrigster Wert, alle anderen Ämter hatten über 2000 DM/ha. Mit anderen Worten: Die Orte des alten Amtes Hagenburg hatten die schlechtesten Böden.

Nun sollte man meinen, dass in der vorindustriellen Gesellschaft die Bodengüte von entscheidender Bedeutung für die Siedlungsdichte war: Gegenden mit schlechten Böden konnten weniger Menschen ernähren als solche mit guten Böden. Wie sah das aber in Schaumburg-Lippe aus? 1836 lebten in Schaumburg-Lippe durchschnittlich 78 Menschen je qkm. Im Amt Bückeburg waren es 75, im Amt Stadthagen 50 - und im Amt Hagenburg 92,5! Also fast doppelt so viele wie im Amt Stadthagen. Oder anders formuliert: Obwohl das Amt Stadthagen fast dreimal so viel Fläche hatte wie das Amt Hagenburg lebten hier nicht einmal 50 % mehr Menschen.

Wir kommen der Sache schon etwas näher, wenn wir uns die Sozialstruktur der Schaumburg-Lippischen Ämter 1836 ansehen, wobei wir nur die Hausbesitzer erfassen können. In den beiden Ämtern Bückeburg und Stadthagen waren 47,5 bzw. 53 % der Haushalte Landwirte, Handwerker 26,5 bzw. 15 %. Im Amt Hagenburg waren dagegen nur 32 % der Haushalte solche von Landwirten, aber 40 % solche von Handwerkern.

Sieht man sich die Dörfer genauer an, dann bildeten nur in zweien die Ackerleute, wie die Landwirte damals hießen, die absolute Mehrheit der Dorfbewohner, /Wiedenbrügge und Altenhagen), in drei weiteren waren sie die größte Gruppe (Großenheidorn, Lindhorst und Großenheidorn). Dagegen war das Handwerk mit über 60 % besonders stark vertreten in Steinhude, Nienbrügge und Niedernholz, bildete aber auch in Bergkirchen, Hagenburg, Pollhagen und Schmalenbruch die größte Gruppe.

Das Handwerk war also in der Seeprovinz die entscheidende ökonomische Basis. Grundlegend war dabei die Leinenweberei, die praktisch in allen Orten betrieben wurde, wobei nur in Steinhude und Großenheidorn die höherwertige Drellweberei betrieben wurde. Aus Bergkirchen gab es übrigens vom dortigen Pastor eine interessante Klage: „Die Gemeinde Bergkirchen müßte volkreicher sein wie sie ist, man duldet aber keine oder doch sehr wenige Einlieger, daher auch Tagelöhner fehlen.“

Die mit Abstand meisten Leinenweber lebten in Steinhude - für Sie hier sicher keine Überraschung, aber sie waren im gesamten Amt Hagenburg zu finden. Nun gibt es noch immer gern die Vorstellung, dass die Leinenweberei eben ein typisches ländliches Gewerbe war. Aber das täuscht. Die Leinenweberei war im vorindustriellen Europa ein verbreitetes Gewerbe, das für die Erwerbsverhältnisse der ländlichen Bevölkerung von großer Bedeutung war und dass - und hier wird es spannend - exportorientiert war! Händler exportierten die hiesige Leinwand über Hamburg u.a. nach Skandinavien, andere Regionen belieferten den transatlantischen Raum.

Oder wie es in der Geschichte Steinhuder heißt:

„Die Steinhuder Weber und ihre Frauen beförderten das Linnen (Leinen) und den Drell in Kiepen oder mit Planwagen nach Hamburg und ins Holsteinische. Das Leinen ging damals bereits über Hamburg oder Bremen nach Holland, ja sogar nach Spanien und Portugal. Die Bemühungen des Grafen um diesen Wirtschaftszweig zeigten sich auch darin, dass er versuchte, den Flachsanbau durch Gründung einer herrschaftlichen Leinenmanufaktur zu fördern.“

Mehr noch: In den 1970er Jahren setzte eine internationale Debatte um die „Industrialisierung vor der Industrialisierung“ oder die „Proto-Industrialisierung“ ein. Forscher in Europa hatten festgestellt, dass es Regionen gab, in denen die Mehrheit der Bewohner nicht von der Landwirtschaft lebten, sondern von der Leinenweberei. Diese belieferte aber nicht lokale Märkte, sondern überregionale Märkte. Gleichzeitig gab es gleichsam korrespondierende Regionen, in denen die Landwirtschaft auf die Nachfrage aus den Orten mit Leinengewerbe reagierte. Ansatzweise läßt sich dies auch für Schaumburg nachweisen, so waren in der Grafschaft Schaumburg die Orte mit einem hohen Flachsanbau nicht solche mit einem hohen Anteil an Leinenweber.

Viele kennen die Geschichte der Weber, der verzweifelte Aufstand von Webern, die nicht mehr genug zum Leben hatten. Aber dieses Beispiel führt ein wenig in die Irre. Im 18. und frühen 19. Jahrhundert boten die Leinenweberei und auch die Spinnerei den dringend benötigten Erwerb der unterbäuerlichen Schichten, die sonst keine Einkünfte hatten. Nicht zufällig förderte Graf Wilhelm das Spinnen und Weben auf dem Lande und nicht zufällig wurde die Leinenweberei auf dem Lande als zünftiges Handwerk betrachtet, während sonst nur in den Städten zünftiges Handwerk betrieben werden durfte.

Die Seeprovinz war „die“ Region in Schaumburg, in der diese spezialisierte, für überregionale Märkte agierende Tätigkeit ausgeübt wurde.

DIE MILITÄRISCHE LANDSCHAFT


Sie alle kennen den Wilhelmstein, gerade jetzt ist er wieder in aller Munde - ein interessanter Touristenmagnet. Aber er hat eine andere, eine ganz andere Geschichte. Der Wilhelmstein war ernst gemeint, bitter ernst. Die meisten kennen vermutlich die Geschichte dieser Insel. Graf Wilhelm hat sie erbauen lassen - und nicht aus Jux und Dollerei. Er hatte Angst um „seine“ Grafschaft, denn schon relativ kurz nach seinem Regierungsantritt hatte er erfahren müssen, dass sie gefährdet war. Der Lehnsherr Hessen-Kassel lag auf der Lauer und wartete nur auf eine günstige Gelegenheit. Wie reagierte Graf Wilhelm darauf? Nun, er suchte eine Lösung, die einerseits durchaus zeittypisch war, die aber andererseits etwas sehr Eigenes darstellte. Beginnen wir mit letzterem.

Wilhelm war sich darüber im Klaren, dass sich ein Kleinstaat wie Schaumburg-Lippe nicht allein gegen einen mächtigen Nachbarn wie Hessen-Kassel wehren konnte. Andererseits gab es andere Nachbarn, die es nicht einfach zulassen würden, dass Schaumburg-Lippe einfach von Hessen-Kassel okkupiert würde. Also musste er er einerseits für die anderen Nachbarn, Preußen und Hannover, eine gewisse Bedeutung haben und er musste andererseits erreichen, dass das kleine Land nicht einfach überrannt werden würde.

Für den ersten Punkt entschied er sich, eine eigene kleine Truppe aufzubauen, die gleichwohl vergleichsweise schlagkräftig war. Diese Schaumburg-lippischen Soldaten waren im Lande keineswegs beliebt, obwohl Wilhelm der Ansicht war, dass jeder Untertan sich für sein Land einsetzen sollte. Aber viele „Wehrpflichtige“ zogen es dennoch vor, lieber das Land zu verlassen, als in der Truppe zu dienen. Trotz der hohen Kosten setzte Wilhelm auf eine militärische Lösung. Eine wichtige Ergänzung bildete dann im Siebenjährigen Krieg der Bau des Wilhelmsteins - besonders unbeliebt bei den Steinhudern, aber auch sonst ein teures, sehr teures Abenteuer. Der Wilhelmstein war nach damaligen Maßstäben nicht zu erobern, eine Insel im kleinen See, die weit genug besonders vom Schaumburg-Lippischen Ufer entfernt lag. Damit nicht genug: Hier sollte eine neue Generation von Offizieren herangezogen werden, der auf der Insel betriebene Unterricht für junge Kadetten, Scharnhorst war einer von ihnen, war wegweisend. Die erste Kriegsschule in Deutschland!

Doch damit nicht genug, denn die Region des Steinhuder Meeres und seines Südufers barg noch eine ganz andere Möglichkeit. Zwar ging hier eine wichtige Poststraße durch - dazu gleich noch mehr - aber aus bückeburger Sicht war die Region recht abgelegen, das Hagenburger Moor machte sie noch schwieriger zu passieren. Nun war das 18. Jahrhundert auch eine Zeit, in der man sich das erste Mal daran machte, vorhandene Landschaftsräume zu verändern und neue zu gestalten. Bekannt ist die Kolonisierung des Oderbruchs oder die Landschaftsgärten. Wilhelm versuchte nun auch, eine neue „Landschaft“ zu kreieren, indem er etwas tat, was einerseits logisch und dennoch völlig neu war. Der Wilhelmstein brauchte eine Basis am Seeufer. Diese musste einen Hafen haben und befestigt sein. Theoretisch hätte Steinhude zu einer Seefestung ausgebaut werden können. Aber nicht dort sollten die Anlagen entstehen, sondern - im Hagenburger Moor! Also in einem eher undurchdringlichen Gebiet. Dazu wurde nicht nur südlich vom Wilhelmstein eine befestigte Hafenanlage geplant, sondern darum gleich eine - befestigte Landschaft! Hier sollten Bauern-Soldaten neue Höfe anlegen, Kartoffeln pflanzen, Obst ernten und gleichzeitig in militärischen Anlagen wie Schanzen die Verteidigung des Gebietes übernehmen.

Dem Ganzen haftete etwas an, was auch für andere Projekte dieser Zeit galt: Etwas unüberlegt und mit den damaligen technischen Möglichkeiten kaum zu realisieren. So versank das Haus des Ingenieurs Praetorius am Westende des Feldes, am Organistengraben, nach wenigen Jahren im Moor. Zwar beendete der frühe Tod des Grafen dies Projekt - sein Nachfolger sammelte gleichsam die Reste schnell ein - , aber auch sonst wäre es unwahrscheinlich gewesen, dass diese befestigte Landschaft noch lange überlebt hätte.

Damit aber nicht genug. Hier am Südufer des Meeres gab es viele freie, landwirtschaftlich nicht intensiv genutzte Flächen und diese wurden auch sonst für militärische Zwecke genutzt. Zwischen Steinhude und Großenheidorn zeigen zeitgenössische Karten Artilleriestellungen. Dort wurde die Lieblingswaffe des Grafen getestet. Manöver wurden außerdem in diesem Gebiet geplant und wohl auch durchgeführt. Kleines Details am Rande: Der Wiedenbrügger Berg wurde offenbar in seiner taktischen Bedeutung nicht wirklich erkannt, auch wenn er in Manöverplanungen einbezogen wurde. Wer den beherrschte, hatte zumindest das Wilhelmsteiner Feld unter Kontrolle. Aber das ist nur eine Nebenbemerkung.

Hier wurde als um 1770 eine Zukunft erdacht in Form einer Ideallandschaft, eine Zukunft, die so aber nie wirklich realisiert wurde.

An dieser Stelle wollte ich eigentlich dies Kapitel beenden, aber dann fiel mir noch etwas anderes ein, was ich aber nur kurz streifen möchte. Östlich von Großenheidorn liegt der Fliegerhorst, erbaut von den Nazis, während des Spanischen Bürgerkriegs von Bedeutung und auch während des Zweiten Weltkriegs. Das Steinhuder Meer war eine wichtige Einflugschneise für alliierte Bomber auf dem Flug nach Hannover und Berlin. Hier fand zumindest teilweise die letzte große Luftschlacht des zweiten Weltkriegs statt. Der Fliegerhorst besteht heute noch. Die militärische Landschaft ist nicht völlig verschwunden …

DIE VERKEHRSLANDSCHAFT


Als ich in den späten 1970er Jahren und dann noch mal 15 Jahre später intensiv Akten des frühen 19. Jahrhunderts in Bückeburg bearbeitet habe, fand ich in den Schreiben der Regierungsmitglieder Hinweise auf eine sehr geringe Kenntnis der Verhältnisse in der Seeprovinz. Georg Wilhelm, der Hagenburg dagegen sehr gut kannte, musste dann korrigieren. Andererseits: Wenn um 1900 die fürstliche Familie von Hagenburg nach Bückeburg reisen wollte, musste sie den Weg über Wunstorf nach Bückeburg nehmen. Mit anderen Worten: Auch wenn Schaumburg-Lippe klein ist, in Nord-Süd-Richtung liegen und lagen schon ein paar Meilen zwischen der Residenzstadt Bückeburg und dem Steinhuder Meer und - was noch wichtiger ist - es gibt und gab keine gute Verkehrsverbindung zwischen diesen beiden Punkten des Fürstentums und des Freistaats. Dabei ist unsere Region verkehrstechnisch gut erschlossen - nur in der „falschen“ Richtung. Hier verlief eine wichtige Poststraße, hier lag mit der Engelkeschen Poststation eine wichtige hannoversche Poststation, aber diese verband das Gebiet von Loccum, Stolzenau mit Wunstorf und Hannover.

Innerhalb Schaumburgs nahm deshalb die „Seeprovinz“ einen Sonderstatus ein. Sie war weder mit Stadthagen noch erst recht mit Bückeburg eng verbunden, dagegen sehr mit Wunstorf. Das zeigte sich Mitte der 1830er Jahre, als in Schaumburg-Lippe über einen Anschluss an den hannoverschen Steuerverein oder den preußischen Zollverein nachgedacht wurde. Aus dem Amt Hagenburg wurde damals eindringlich auf die engen Verbindungen mit Wunstorf und Hannover verwiesen. Das Getreide aus dem Amt wurde nach Nienburg, Stolzenau oder Neustadt a.Rbge. verkauft, die Leinweber und Garnhändler brauchten den hannoverschen Markt.

Eindringlich verwies das Amt auf die engen Beziehungen nach Hannover:

„Die ackerbautreibende Klasse der Einwohner des Amtes Hagenburg kann also des Verkehrs mit dem Königreich Hannover nicht wohl entraten, besonders wenn man erwägt, daß nicht allein ihr Korn, sondern auch alles, was im ländlichen Haushalte gewonnen wird, als Butter, Eier, Schinken etc. dort seinen Marktplatz findet. Für diese letztgedachten Artikel kommt jährlich von Hannover ... eine sehr bedeutende Summe ins Amt Hagenburg, bedeutender als dies vielleicht auf den ersten Blick erscheinen möchte. Woher sollten die minderbegüterten Eingesessenen, welche nur etwa so viel Korn gewinnen, als zu ihrem eigenen Verbrauch nötig ist, das nötige Geld zu Abtrag der herrschaftlichen Gefälle nehmen, wenn nicht der Verkauf der obengedachten Haushaltsartikel ihnen solches verschaffte. Jeder schränkt den Verbrauch an dergleichen in seinem Hauswesen so viel nur irgend möglich ein, und die wenigen Groschen, welche er wöchentlich einigemale von den Aufkäufern für diese Erzeugnisse erhält, sammeln sich bald zu Talern und sind ihm eine Hilfsquelle von der allergrößten Wichtigkeit, deren etwaiges Versiegen den peinlichsten Notstande herbeiführen würde.“

Kein Zweifel, die Seeprovinz war nach Hannover und Wunstorf ausgerichtet! Insofern war es folgerichtig, wenn Ende des 19. Jahrhunderts eine Bahnverbindung von Wunstorf nach Rehburg und sogar bis Uchte geplant und gebaut wurde. Die Geschichte der Meer-Bahn ist vermutlich hier gut bekannt, deshalb sei ein wenig auf die Rahmenbedingungen eingegangen. Für die Zeitgenossen der ersten Jahrhunderthälfte war klar gewesen, dass Bahnbau und vor allem der Anschluß an die Bahn von entscheidender Bedeutung für die Entwicklung der eigenen Region, des eigenen Ortes war. Allerdings waren um die Zeit der Reichsgründung die großen Städte schon alle an ein überregionales Eisenbahnnetz angeschlossen. Mit dem Wachstum der Städte und der neuen entstandenen Industriegebiete wie besonders dem gar nicht so weit entfernt liegenden Ruhrgebiet drohte etwas, was vielen Konservativen Kopfschmerzen bereitete: die Entleerung ländlicher Räume. Dabei wurden hier doch auch mehr Arbeitskräfte gebraucht. Die Landwirtschaft profitierte nicht unerheblich von dem Nachfragesog der neuen Zentren und dieser ließ sich nur mit mehr Arbeitskräften bewältigen. Zudem brauchten die landwirtschaftlichen Betriebe, aber auch zugeordnete Unternehmen wie Molkereien einen billigen Zugang zu den entfernter liegenden Märkten.

Um dem zu begegnen, wurde beschlossen, den Bahnbau auch in die Regionen zu bringen, in denen sich die bisherigen teuren Maßnahmen nicht rentierten, hier sollten keine teuer projektierten und zu unterhaltenden Normalbahnen entstehen, sondern Nebenbahnen, Kleinbahnen mit geringerer Spurweite, die ohne große und teure Baumaßnahmen teilweise direkt neben den Straßen errichtet werden konnten. 1892 wurde so das preußische Kleinbahngesetz veröffentlicht. Am Anfang der Planungen für die Meer-Bahn (und anderer Kleinbahnen) stand also eine politisch-gesellschaftliche Entscheidung!

Für die Region am Südufer des Steinhuder Meeres, die wie wir schon gesehen haben, an einer Verkehrsachse lagen, boten sich damit neue und erfreuliche Möglichkeiten, etwa für die Landwirtschaft und die verarbeitenden Betriebe wie die Molkerei im Rehburger Gebiet. Allerdings sollte die von hannoverschen Kommunen gewünschte Bahnlinie zwischen Wunstorf und Rehburg, ja Stolzenau und Uchte gelegene Strecke über Schaumburg-lippisches Gebiet führen. Und da lag zeitweise das Problem. Bückeburg hatte kein sonderliches Interesse an dem Ausbau dieser Strecke. Immerhin gelang 1898 die Fertigstellung, wobei auf Schaumburg-lippischem Gebiet die Bahn eine eigene Trasse hatte, in Klein-Heidorn dagegen nicht - das sollte sich später rächen.

Die Idee stammte nicht aus Bückeburg - dort war die verkehrliche Erschließung dieser Region nicht interessant. Sie kam aus Hannover, sie folgte den Verkehrs- und Handelspfaden der Zeit vor der Eisenbahn. Die Meer-Bahn hatte aber noch eine andere Wirkung - sie förderte nicht nur den Tourismus - darauf ist gleich zurück zu kommen - sie schuf zugleich eine kleine Region. Durch die Bahn wurden vor dem Autoverkehr die Beziehungen zwischen den Orten an der Strecke intensiviert. Zugleich arbeiteten dort viele Arbeitnehmer aus der Region, Lokführer, Heizer, Schaffner, Streckenarbeiter, Schlosser, Büromitarbeiter der Bahn stammten aus den umliegenden Orten. Für die einfachen Jungs vom Land bot die Meer-Bahn die Chance zu einer guten handwerklichen Ausbildung und einem begrenzten sozialen Aufstieg. Die Bahn war ein wichtiger, nicht zu unterschätzender Arbeitgeber, der vorwiegend junge Männer aus der ganzen Region zusammenbrachte. Das ist heute schon wieder Geschichte. Sie ermöglichte nun auch den Besuch weiterführenden Schulen, etwa des Hölty-Gymnasiums in Wunstorf.

Allerdings krankte die Bahn wie viele der im Kaiserreich gebauten Bahnen dieser Art an dem grundlegenden Problem: Die Gesellschafter waren nicht kapitalkräftig genug, die Trasse teilweise entlang der Landstraßen war ungünstig, Geld für Modernisierungen war nicht vorhanden. Allerdings hatte man auch Glück, denn - darauf komme ich gleich noch - die Bahn hatte einen ganz anderen Effekt als den geplanten, sie brachte Touristen ans Meer, besonders nach Steinhude, aber auch in das benachbarte Bad Rehburg! Laut Landeszeitung begann übrigens das schönste Stück der Strecke direkt hinter Hagenburg:

„Nachdem das in saftigstem Grün prangende Hagenburger Holz passiert ist, sieht man zur Rechten stets das Meer, zur Linken über wohlbestallte Fluren den schön bewaldeten Atje- und Düdinghäuser Berg und danach deren Bergkirchener Höhenrücken mit dem malerischen Bergdorf Bergkirchen.“

Doch das reichte auf die Dauer nicht, die Konkurrenz der Straße wurde in den 1950er Jahren immer größer. Erst wurde der Dampflokbetrieb eingestellt, dann auch der mit Triebwagen. Zwei Kleinlokomotiven tuckerten dann noch eine zeitlang über die Schienen und transportierten Güterwagen - dann war Schluß. Seit den 1930er Jahren hatte die Meer-Bahn aber auch schon Busse eingesetzt und diese hatten nach und nach die eigentlich Bahn abgelöst.

DIE TOURISTISCHE LANDSCHAFT


„Aus diesen allgemeinen Bemerkungen über das Steinhuder Meer geht nun zwar hervor, daß es nicht zu den sogenannten „romantischen“ oder „pitoresken“ Seen gerechnet werden kann. Einem Dichter oder Maler scheint es nur eine geringe Ausbeute zu verheißen.“

So beschrieb in den der bekannte Geograph Johann Georg Kohl das Steinhuder Meer. Und das klingt nicht besonders verheißungsvoll, aber tatsächlich entwickelten sich die Dinge ein wenig anders.

Die Orte am Südufer des Steinhuder Meeres verbanden zwei Gegensätze: einerseits relativ abgelegen und ein wenig verwunschen (wovon heute nur noch sehr wenig übrig geblieben ist), andererseits relativ gut erreichbar. Mit dem Bau des Wilhelmsteins hatten sie zudem eine besondere Attraktion zu bieten. Und mit der Meer-Bahn den Anschluß besonders an das benachbarte Hannover.

Gleichsam den Anstoß für einen Steinhuder Meer-Tourismus1 gab der Wilhelmstein, wobei nicht nur die Insel frühe Besucher faszinierte, sondern der seltsame, aber überaus interessante Graf Wilhelm, der Kanonengraf, der Held von Minden und Portugal, dieser Eigenbrötler, der sich mit Philosophen umgab, in der Welt herum gekommen war, aber seinem Kleinstaat eng verbunden blieb. Wir sind dank Klaus Fesche, der das Fremdenbuch sorgfältig ausgewertet hat, über die ersten Besucher gut unterrichtet. Zu den ersten gehörte der uneheliche Sohn Georgs II. und spätere Reichsgraf v. Wallmoden-Gimborn, der sich nach 1787 dem Tod der Fürstin Juliane um die kleine Grafschaft noch verdient machen sollte (als Vormund des Erbgrafen Georg Wilhelm). Es waren in den ersten Jahren, noch zu Lebzeiten des Grafen vor allem Adelige und Militärs, die den Wilhelmstein besuchten.

Mit dem Tod Wilhelms 1777 und noch mehr nachdem die Festung tatsächlich 1787 einer hessischen Belagerung standgehalten hatte, wurde die Insel regelrecht berühmt - wenn wir es nicht genauer wüßten, müsste die Idee zu Asterix und Obelix … aber nein, lassen wir das.

Der Tourismus zum Meer nahm im 19. Jahrhundert weiter zu, zwar langsam, aber doch stetig, mit wechselnden Schwerpunkten. Die große Zeit begann aber mit dem Bau der Steinhuder Meer-Bahn. Der Zeitpunkt der Eröffnung war günstig gewählt, denn im benachbarten Hannover hatte in den guten Jahren des Kaiserreichs sich ein neues Bürgertum entwickelt, das Natur und Freizeit haben wollte. Mit dem Steinhuder Meer stand ein attraktives Naherholungsgebiet direkt vor der Haustür zur Verfügung. Dank der Staatsbahn und dann der Meer-Bahn war dies schnell zu erreichen. Auch wenn schon früh viele mit dem Auto kamen, andere mit dem Fahrrad, so war doch die Meer-Bahn lange Zeit der wichtigste Verkehrsträger für die Touristen.
Und dann noch die verwandelte Region …
Ein Fazit

Als gebürtiger Wiedenbrügger und damit Schaumburg-Lipper war diese Reise zumindest für mich eine wichtige Entdeckungsreise, auf der hoffentlich einige von ihnen mit gekommen sind. Die einzelne Aspekte waren lange bekannt, aber in den hier gezeigten Perspektiven wird noch einmal deutlich, wie sehr die „Seeprovinz“ in Richtung Wunstorf und Hannover ausgerichtet war. Für Schaumburg-Lipper war sie eine entfernt liegende Provinz, geeignet für eine hübsche Sommerresidenz und dann für militärische und landschaftliche Experimente. Aber das Leben der Menschen war anders ausgerichtet. Auch wenn man sich als Schaumburg-Lipper fühlte und identifizierte, so war doch das wirtschaftliche und soziale Leben nach Westen und nicht nach Süden ausgerichtet. Die Steinhuder Meer-Bahn war kein Zufall, sondern sie verweist auf die relevanten räumlichen Beziehungen dieser Region. Das hat sich bis heute nicht geändert. Die Gebiets- und Verwaltungsreform, die Teile der Seeprovinz Wunstorf zugewiesen hat, war für eine Schaumburg-lippische Seele vielleicht schmerzhaft, aber sie spiegelte nur das wider, was längst Realität war.

Literatur

Fesche, Klaus: Auf zum Steinhuder Meer!: Geschichte des Tourismus am größten Binnensee Niedersachsens, Bielefeld 1998 (Kulturlandschaft Schaumburg 2).
Wiegmann, Wilhelm: Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe: für Schule und Haus, Stadthagen 1912. Online: <http://gei-digital.gei.de/viewer/resolver?urn=urn%3Anbn%3Ade%3A0220-gd-9077039>.
Ochwadt, Kurt (Hg.): Das Steinhuder Meer. E. Sammlung von Nachrichten u. Beschreibungen bis 1900, Hannover 1967.

Samstag, 19. März 2022

Quellen zur Schaumburger Geschichte: NLA BU L 3 Bf 7a.

In den letzten Jahren hat sich einiges getan, was die Arbeit im Archiv betrifft. Seit ein paar Jahren dürfen wir wieder im Archiv fotografieren - angesichts der Möglichkeiten, die selbst einfache Smartphonekameras heute bieten, ein erheblicher Fortschritt. 

Das ist aber noch nicht alles, denn mittlerweile sind die Archivverwaltungen (nicht nur in Niedersachsen) dazu übergegangen, Teile ihrer Bestände zu digitalisieren und über das Archivportal Arcinsys dem Nutzer kostenfrei zur Verfügung zu stellen. Selbst eine Anmeldung ist nicht notwendig, um besonders auf relativ hochauflösende Scans von Landkarten zugreifen zu können. Das ist ein erheblicher Fortschritt. Zusätzlich werden auch immer mehr andere Quellen gescannt zur Verfügung gestellt. In Bückeburg ist dies etwa der Bestand L 1. Allerdings wird dabei auf die Mikrofilme zurückgegriffen, die auch Grundlage der Microfiches sind, die im Archiv direkt benutzt werden können. Für die meisten Textsorten reicht dies auch aus, stößt aber bei komplexen Texten, bzw. solchen mit schlecht lesbaren Schriften an seine Grenzen. Ein Digitalis, das auf einem modernen Scan beruht, ist deutlich besser lesbar. Wer schon einmal stundenlang an einem der Lesegeräte Microfiches gelesen hat, weiß, wovon ich hier schreibe. 

Besonders mißlich ist die Bildqualität bei komplexen Listen mit kleinen Schriften. Ein Beispiel dafür ist die Akte L 3 Bf 7a des Niedersächsischen Landesarchivs, Abteilung Bückeburg. Dieser Bestand ist nur im Archiv über Microfiches einsehbar. Die Qualität dieser Microfiches ist  - sagen wir mal - sehr gering. Manche Namen sind nicht oder nur mit Mühe und Unsicherheiten zu entziffern. Das ist besonders bedauerlich, weil diese Quelle zusammen mit Verzeichnissen Mitte des 18. Jahrhunderts eine der wenigen seriellen Quellen aus Schaumburg-Lippe ist, die uns sehr genaue Informationen über die Bevölkerung in Schaumburg-Lippe in der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts vermitteln. Hier werden für jeden Ort nicht nur die Namen der einzelnen Hausbesitzer genannt, sondern auch deren Berufe, die Anzahl der im Haus wohnenden Personen inkl. der Altersangaben. Es gibt für Schaumburg-Lippe keine bessere Quelle mit mehr Informationen. Es ist eine wahre Fundgrube für die Sozial- und Wirtschaftsgeschichte der Region, aber auch für die Familienforschung und Ortsgeschichtsschreibung. In meinem Buch über die Industrialisierung in Schaumburg habe ich diese Quelle zwar schon flächendeckend ausgewertet, aber sie bietet noch mehr Möglichkeiten. (Schneider, Karl Heinz: Schaumburg in der Industrialisierung. Bd. 1: Vom Beginn des 19. Jahrhunderts bis zur Reichsgründung, Melle 1994 (Schaumburger Studien 54), S. 37-44)

Mittwoch, 14. April 2021

Mit der Landschaft stirbt das Dorf?

An anderer Stelle habe ich mich anhand schaumbergischer Beispiele sehr kritisch über den Umgang mit der Landschaft geäußert. Ich möchte hier aus historischer Perspektive noch einmal auf diesen Aspekt hinweisen. Gerade durch den Vergleich mit der Landschaft vor 1945 wird deutlich, wie extrem wir unsere Umwelt in nur wenigen Jahrzehnten verändert haben. Die sich für mich daraus auch ergebende Frage ist die, welche Rolle Umwelt- und Landschaftsgeschichte nicht nur allgemein für Regionalgeschichte haben sollten, sondern konkreter für die Zeit nach 1945. Dieser Bereich unserer Geschichte wurde bislang nur kursorisch behandelt, die ältere Geschichte schien spannender, die Auseinandersetzung mit der NS-Geschichte wichtiger (und sie ist wichtig und es gibt da noch einiges zu erforschen). Aber die Zeit nach 1945 bedeutet in vielerlei einen strukturellen Bruch, Christian Pfister und andere sprachen vom 1950er Syndrom. Einerseits wurde in der nun forcierten Landesplanung zunächst auf Konzepte der NS-Zeit zurückgegriffen, andererseits wirkte sich der enorme Wohlstandszuwachs spätestens seit Mitte der 1950er Jahre in allen Lebensbereichen aus. Die heute über 70-jährigen haben diesen tiefen Wechsel noch miterlebt. 

Zu diesen Veränderungen gehört aber auch konzeptionell der wesentlich erhöhte Verbrauch von Land für Wohnbebauung, für Straßen, Sport oder Industrie. Ein wichtiger Faktor dabei dürften die für die vielen Flüchtlinge und Vertriebenen in den 1950er und 1960er Jahren gebauten Neubausiedlungen gewesen sein, die man heute noch deutlich in den Orten erkennen kann (nicht nur an den Straßennamen). Eine zweite Welle setzte in den 1970er Jahren ein, als das erste Mal Menschen aus der Stadt wieder aufs Land zogen. Aktuell wird wieder stärker darüber diskutiert, wie man den Donut-Effekt verhindern bzw. rückgängig machen kann, der darin bestand, dass die alten Siedlungskerne immer leerer, der Ortsrand aber dicht bebaut wurde. 

Ich möchte nicht mißverstanden werden, mir geht es nicht allein um eine Kritik der aktuellen Entwicklungen, sondern vor allem darum, dass Regionalgeschichte auch die Funktion haben sollte, der Gegenwart einen Spiegel vorzuhalten, nicht um zu zeigen, dass es "früher" besser war, sondern was sich alles verändert hat, nach den Gründen und den Folgen zu fragen. 


Literatur:

Pfister, Christian; Bär, Peter; Ogi, Adolf: Das 1950er Syndrom, Bern [u.a.] 1995. Inhaltsverzeichnis: <http://www.gbv.de/dms/hbz/toc/ht006580674.pdf>.

RIP Lernwerkstatt Geschichte, aber nicht so ganz!

Die "Lernwerkstatt Geschichte" gehörte zu den erfolgreichen Angeboten des Historischen Seminars der Leibniz Universität Hannover. Neben der Afrikanischen Geschichte oder der Militärgeschichte gab es hier auch eine Reihe von Beiträgen zur Schaumburger Geschichte. Leider wurde diese Seite inzwischen vom Netz genommen. Allerdings kann man im Webarchive diese Seite immer noch finden, es dauert zwar etwas länger, diese Seiten zu laden, aber es gibt sie noch und wenn ich es richtig sehe, sind auch die verlinkten pdf-Dateien verfügbar. 

Sie finden diese Seiten etwa unter: 

https://web.archive.org/web/20191018043558/http://www.lwg.uni-hannover.de/wiki/Schaumburger_Geschichte




Montag, 10. Februar 2020

Literatur zur Schaumburger Geschichte

Literatur

Schaumburg ist ein gut erforschtes Territorium, allerdings fehlt eine neuere Gesamtdarstellung. Erste Informationen können in folgender Literatur gefunden werden:

  • Stefan Brüdermann (Hg.): Schaumburg im Mittelalter, (Schaumburger Studien 70) Bielefeld 2014.
Mit den Schaumburger Studien gibt es eine mittlerweile über 70 Bände umfassende Reihe zur schaumburgischen Geschichte, hier finden sich Dissertationen, sonstige Monographien und Tagungsbände).

  • Brüning, Kurt: Der Landkreis Schaumburg-Lippe (Regierungsbezirk Hannover): Kreisbeschreibung und Raumordnungsplan nebst statistischem Anhang, Bd. 12, Bremen-Horn 1955.
Diese Darstellung ist älter und betrifft nur Schaumburg-Lippe, enthält aber bis heute wichtige Informationen zur schaumburgischen Geschichte, zumal mit Franz Engel und Käthe Mittelhäusser zwei ausgesprochene Experten beteiligt waren. 

  • Höing, Hubert (Hg.): Schaumburger Profile: ein historisch-biographisches Handbuch. Bd. 1. (Schaumburger Studien 66) Bielefeld 2008.
Zusammen mit dem zweiten von Weingarten herausgegebenen Band ein zentrales Nachschlagewerk zu wichtigen Personen der schaumburgischen Geschichte.

  • Höing, Hubert (Hg.): Strukturen und Konjunkturen: Faktoren der schaumburgischen Wirtschaftsgeschichte,  (Schaumburger Studien 63) Bielefeld 2004.
  • Höing, Hubert (Hg.): Der Raum Schaumburg: zur geschichtlichen Begründung einer regionalen Identität, Melle 1998 (Schaumburger Studien 57).
  • Husmeier, Gudrun: Geschichtliches Ortsverzeichnis für Schaumburg, (Schaumburger Studien 68) Bielefeld 2008.
  • Maack, Walter: Die Geschichte der Grafschaft Schaumburg: eine Darstellung ihrer Geschichte, Rinteln 1986.
gute Einführung, auch wenn sie teilweise schon etwas veraltet ist.

  • Schaumburger Landschaft (Hg.): Schaumburger Land: eine kleine Landeskunde, Bückeburg 2013 (Kulturlandschaft Schaumburg. 8).
  • Weingarten, Hendrik: Schaumburger Profile: ein historisch-biographisches Handbuch, Bielefeld 2016 (Schaumburger Studien 73).


Digitale Angebote


Wer sich einen ersten Überblick zur Geschichte Schaumburgs verschaffen möchte, sollte auf den Seiten der 

Historischen Arbeitsgemeinschaft für Schaumburg

nachsehen. Dort gibt es nicht nur Informationen über diese kleine, aber bedeutende AG, sondern auch 
  • eine Einführung zur schaumburgischen Geschichte, 
  • eine schaumburgische und schaumburg-lippische Genealogie
  • Karten und Ansichten zur Geschichte Schaumburgs
  • Links zu Institutionen und andere Websites mit Informationen zur Geschichte Schaumburgs
  • und ein Link zur schaumburgischen Bibliographie.
Eine Reihe von Texten und Materialien zur 

Geschichte Schaumburgs

habe ich in den letzten Jahren auf den Seiten der Lernwerkstatt Geschichte des Historischen Seminars der Leibniz Universität Hannover erstellt. Hier finden sich eine Reihe von Volltexten, die weitgehend von mir stammen und meist etwas älter sind. 
Ein wichtiger Hinweis: Da die originalen Seiten nicht mehr online sind, verweist der Link auf den letzten Eintrag im Webarchiv, das Laden dieser Seiten dauert allerdings etwas länger!

Volltexte zur Geschichte Schaumburgs

Mittlerweile gibt es im Netz eine Reihe von älteren Werken zur Geschichte Schaumburgs, die als Digitalisate vorliegen; neben Google Books sind hier die Seiten von Archive.org, die digitalisierten Bestände der Bayerischen Staatsbibliothek oder der berlinischen Staatsbibliothek sowie BASE zu nennen. Letzteres enthält eine Fülle ältererer Literatur zu Schaumburg, u.a. die bislang digitalisierten Ausgaben der schaumburg-lippischen Anzeigen oder der Landesverordnungen. 

Eine Aufstellung dazu findet sich bei Wikisource.  
Teilweise andere, bzw. ergänzende Daten hier: http://www.lwg.uni-hannover.de/wiki/DigiLit_Schaumburg
Derzeit überführe ich die Daten in eine Literaturverwaltung, sie sind hier abrufbar. Leider ermöglicht die Datenbank keinen direkten Aufruf der Links, allerdings können alle Titel als Literaturliste gespeichert werden, samt der kompletten Links, außerdem kann nach Schlagworten (Tags) ausgewählt werden.

So sind z.B. die Schaumburg die Landesverordnungen Schaumburg-Lippes zumindest teilweise, die Schaumburg-lippischen Anzeigen oder die hessischen Gesetzbücher online verfügbar. 

Leider nur für Mitglieder des Schaumburg-lippischen Heimatvereins sind auch die Schaumburg-Lippischen Mitteilungen und die Heimatblätter online verfügbar - vielleicht ein guter Grund, Mitglied in dem Verein zu werden. 


Einen aktuellen Stand habe ich hier noch einmal übernommen:

Dammann, Adolf: Geschichtliche Darstellung der Einführung der Reformation in den ehemals Gräflich Schaumburgischen Landen, Hannover 1852. Online: <https://books.google.de/books?id=_2pBAAAAcAAJ&redir_esc=y>.

Dolle, Carl Ant: Bibliotheca historiae Schauenburgicae, oder Sammlung einiger zur Weltlichen, Kirchen, Gelehrten und Natürlichen Historie der Graffschaft Schaumburg gehöriger Nachrichten und Urkunden: In 4 Theilen, Rinteln, 17(50)-51 17(50)-51. Online: <https://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/3346557>.

Dolle, Carl Anton: Vermischte Beyträge zur Geschichte der Grafschaft Schaumburg. Zweytes und letztes Stück, Stadthagen 1754. Online: <http://sammlungen.ulb.uni-muenster.de/hd/content/titleinfo/3347016>, Stand: 20.09.2016.

Dolle, Carl Anton: Ausführliche Beschreibung der von dem Hochgebohrnen Reichs-Grafen und Herrn, Herrn Wilhelm, Regierenden Grafen von Schaumburg, Grafen und Edlen Herrn zur Lippe und Sternberg [et]c. In Höchst eigener Person, Am 15 April 1750. gnädigst eingenommenen Landes-Huldigung der Graffschaft Schaumburg-Lippe, Bückeburg 1750. Online: <http://resolver.sub.uni-goettingen.de/purl?PPN662302389>.

Dolle, Karl Anton: Geschichte der Graffschaft Schaumburg, Stadthagen 1756. Online: <http://books.google.de/books?id=B10AAAAAcAAJ>.

Düring, G. W. von: Geschichte des Schaumburg-lippe-bückeburgischen Karabinier- und Jägerkorps, Berlin, Posen und Bromberg 1828. Online: <http://books.google.com/books?id=E7sRAAAAYAAJ&dq=Schaumburg&hl=de&pg=PP1#v=onepage&q&f=false>.

Freudenstein, Otto: Geschichte des Waldeigenthums in der vormaligen Grafschaft Schaumburg (Mit Urkunden), Hannover 1879. Online: <https://reader.digitale-sammlungen.de/resolve/display/bsb11389764.html>, Stand: 09.02.2020.

Kröger, Carl: Statistische Darstellung der Grafschaft Schaumburg, Kassel 1861. Online: <https://books.google.de/books?id=Q6kAAAAAcAAJ&dq=Kr%C3%B6ger%20Statistische&hl=de&pg=PP8#v=onepage&q=Kr%C3%B6ger%20Statistische&f=false>.

Meyer, Stefan: Georg Wilhelm Fürst zu Schaumburg-Lippe (1784-1860): absolutistischer Monarch und Großunternehmer an der Schwelle zum Industriezeitalter, Diss. Hannover 2005. Online: <http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh05/496692453.pdfurn:nbn:de:gbv:089-4966924536 http://edok01.tib.uni-hannover.de/edoks/e01dh05/496692453l.pdf>.

Meyer zur Heyde, Georg: Die Landwirtschaft der Grafschaft Schaumburg hessischen Anteils von 1780-1870. Diss Göttingen, 1910. Online: <http://www.archive.org/details/dielandwirtscha00heydgoog>, Stand: 14.01.2011.

Mooyer, Ernst Friedrich: Die vormalige Grafschaft Schaumburg in ihrer kirchlichen Eintheilung, 1858. Online: <https://books.google.de/books?id=CP9lAAAAcAAJ&pg=PA4&dq=Avenarius+Schaumburg&hl=de&sa=X&ved=0ahUKEwiEv5PInsPnAhUywAIHHaNSBIMQ6AEIOzAC#v=onepage&q=Avenarius%20Schaumburg&f=false>.

Piderit, Franz Carl Theodor: Geschichtliche Wanderungen durch das Weser-Thal, 1838. Online: <https://books.google.de/books?id=4HUAAAAAcAAJ&dq=Piderit%20wanderungen&hl=de&pg=PP3#v=onepage&q=Piderit%20wanderungen&f=false>.

Piderit, Franz Carl Theodor: Geschichte der Grafschaft Schaumburg und der wichtigsten Orte in derselben, Rinteln 1831. Online: <https://books.google.de/books?id=xnUAAAAAcAAJ&dq=Piderit%20Geschichte%20Grafschaft%20Schaumburg&hl=de&pg=PP3#v=onepage&q=Piderit%20Geschichte%20Grafschaft%20Schaumburg&f=false>.

Saegelken, Engelbert: Bad Rehburg, Kloster Loccum, das Steinhuder Meer und der Wilhelmstein in ihrer Vergangenheit und Gegenwart kurz geschildert, 1862. Online: <http://archive.org/details/bub_gb_uXwAAAAAcAAJ>, Stand: 09.02.2020.

Schaumburg-Lippe, Wilhelm Graf zu: Verzeichniß derer wesentlichsten Kenntnisse, welche bey dem Canoniren nöthig sind, Bückeburg 1769. Online: <http://digital.slub-dresden.de/id365479918>, Stand: 09.02.2020.

Schmalz, Theodor: Denkwürdigkeiten des Grafen Wilhelms zu Schaumburg-Lippe, Hannover 1783. Online: <http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10021195-9>.

Siebern, Heinrich: Die Bau- und Kunstdenkmäler im Regierungsbezirk Cassel; Bd. 3: Kreis Grafschaft Schaumburg (1907), Bd. 3, Marburg 1907. Online: <http://digi.ub.uni-heidelberg.de/diglit/bkrcbd3>.

Struck, Christian: Geschichte der Grafschaft Schaumburg, Rinteln 1890. Online: <http://www.archive.org/details/geschichtedergra00stru>, Stand: 14.01.2011.

Vehse, Carl Eduard: Geschichte der deutschen Höfe seit der Reformation, 1856. Online: <https://books.google.de/books?id=jLIFAAAAQAAJ&pg=PA128&redir_esc=y#v=onepage&q&f=false>.

Westfeld, C. F. G.: Beantwortung der, von der K. Societät der Wissenschaften zu Göttingen für den Nov. 1772 aufgegebnen ökonomischen Frage: Ist es rathsam, in einem Lande die Frohndienste abzuschaffen? und welches sind die vortheilhaftesten Mittel sowohl die Abschaffung einzurichten, als den Unbequemlichkeiten, welche die Sache haben kann und den Folgen davon zu begegnen?, in, 1773. Online: <http://ds.ub.uni-bielefeld.de/viewer/resolver?urn=urn:nbn:de:0070-disa-2105263_011_716>.

Wiegmann, W. (Hg.): Franzosenzeit und Befreiungskriege: Zur Geschichte des Fürstentums Schaumburg-Lippe, Stadthagen 1915. Online: <http://digital.ub.uni-paderborn.de/retro/urn/urn:nbn:de:hbz:466:1-12660>.

Wiegmann, Wilhelm: Heimatkunde des Fürstentums Schaumburg-Lippe: für Schule und Haus, Stadthagen 1912. Online: <http://gei-digital.gei.de/viewer/resolver?urn=urn%3Anbn%3Ade%3A0220-gd-9077039>.

Wippermann, C. W. (Hg.): Urkundenbuch des Stifts Obernkirchen in der Grafschaft Schaumburg, Rinteln 1855. Online: <https://archive.org/search.php?query=Wippermann%20Urkundenbuch>.

Wippermann, Carl Wilhelm: Beschreibung des Bukki-Gaues nebst Feststellung der Grenzen der übrigen Gaue Niedersachsens, 1859. Online: <https://books.google.de/books?id=OHFJiB4t8fAC&hl=de&pg=PR3#v=onepage&q&f=false>.

Wippermann, Carl Wilhelm: Regesta Schaumburgensia: die gedruckten Urkunden der Grafschaft Schaumburg in wörtlichen Auszügen zusammengestellt., Cassel 1853. Online: <http://books.google.com/books?id=io8AAAAAcAAJ&dq=Schaumburg&hl=de&pg=PR1#v=onepage&q&f=false>.

Urkundliche Begründung der von Gräflich-Schaumburg-Lippischer Vormundschaft am Kaiserlichen Reichs-Kammer-Gericht übergebenen Imploration pro Restitutione In Integrum gegen die bey diesem höchsten Reichsgericht in Sachen Dr. Just Friedrich Froriep und Henrich Ernst Rauschenbusch wider Die Gräflich-Schaumburg-Lippische Vormundschaft ... ergangenen Erkenntnisse: Mit Anlagen von Nr. 1 bis, 1793. Online: <https://books.google.de/books?id=HO5EAAAAcAAJ&dq=Schaumburg&hl=de&pg=PA334#v=onepage&q=Schaumburg&f=false>.

  RIP Kohlenkirche Sie steht gleich für zweierlei: für den Höhepunkt des Schaumburger Bergbaus und für den schlampigen Umgang Schaumburgs un...